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Vorhin fuhr ich in der U-Bahn, starrte selbstvergessen auf diese abartigen Anti-Graffiti-Sitzbezüge und versuchte, den telefonierenden Kasper im unpassenden Anzug, auf dem Sitz schräg gegenüber, zu ignorieren. Ab und an ließ ich meinen Blick schweifen und irgendwann bemerkte ich sie. Diese Augen, dieser Mund, diese Nase, alles wirkte vollkommen und ich konnte meinen Blick kaum noch von ihr abwenden, eine Tatsache, die sie offensichtlich verlegen machte. Als sie zwei Stationen später ausstieg, wünschte ich mir, sie würde nicht dieses Kopftuch tragen und ich stellte mir vor, wie ihr Haar im milden Luftzug des U-Bahn-Tunnels mir frech entgegen wehen würde.
irre - 25. Apr, 12:55