Vielleicht war
es für die Karnickel? Halten sich solche unteren, niederen, ja, es hört sich schon fast nach Untermenschen an, nicht auch immer irgendwelche Tiere? Könnte man nicht einmal über die unkultivierten Untermenschen als Tierhalter sprechen? Wie sie die Tiere zärtlich füttern, täglich, streicheln, mit verklärtem Blick, während die Kinder in der vermüllten Bude aus ihren eigenen Windeln fressen? Das klingt hart, steckt aber hinter den Fensterscheiben.
Aber ...
Schon überlegt, hier weiter zu schreiben. Man könnte so ein Ping-Pong-Spiel drauß machen. Heute hier, morgen
dort. Ich weiß, es ist jedem anderen wurscht, mir aber nicht. Ganz persönlicher, selbstreferenzieller Sport. Call and response, sollte ich mal versuchen.
Irre, wie vielen Menschen, Frauen, man so hinterher rennt, in der Hoffnung, einen Krümel Aufmerksamkeit zu erhaschen. Wenn man dann einen bekommt, das passiert allerdings ziemlich oft, dann ist es nur ein kleiner Teil dessen, was ich mir wünsche. Manchmal unterhält man sich stundenlang, letztens habe ich sogar vorgelesen, war schon komisch, doch es fehlt immer etwas und es hinterlässt ein unschönes Gefühl in der Magengrube, die Gewissheit, dass man selber andere Vorstellungen vom Zusammensein hat, als der andere.
Ich habe mir mal zwei Jahre lang mit einer Angebeteten Mails geschrieben und lange lief das alles gut, plätscherte vor sich hin, kam einmal sogar zum Höhepunkt und hatte trotzdem keine Perspektive. "Was willst du eigentlich?" Diese Frage bohrt sich mir jeden Tag tiefer und tiefer ein und ich kann sie einfach nicht beantworten.
Hab gerade den Kopf leider nur voller Schmuddeleien, die niemand mit mir teilen möchte. Das ist kein Gejammer, das ist Tatsache. E. hat sich tatsächlich aus dem Staub gemacht, für ewig, so fühlt sich das an. S. hat mich arrogant ignoriert, wahrscheinlich habe ich sie wieder die ganze Zeit angestiert und versucht zu ergründen, was sich hinter ihrer maskenartigen Fassade verstecken könnte. Es ist schwer, aus ihr schlau zu werden. Sie wackelt einem mit dem Hintern vor dem Gesicht herum, ohne dabei ein Gesicht zu verziehen, die Mundwinkel bleiben ein schmale, gerade Linie, kein Lächeln, aber auch kein böser Blick. Faszinierend. Wahrscheinlich ist es ihr Spiel, die Gefühle verstecken, um interessant zu wirken, unnahbar und begehrt. Wieder zuviel Energie verschwendet.
In Schmuddeleien suhlend erinnere ich mich an M. Eine vorzügliche Frau, witzig und gewandt, in allen Lebenslagen. Wobei mir schon der Gedanke gekommen ist, dass man mit der Zeit romantisiert, alles schöner macht, als es war. Wie Aschenputtel verbannt man die schlechten Erinnerungen ins Kröpfchen des Unterbewusstseins und erfreut sich bewusst an den guten und schönen. Wenn sie jetzt vor mir stünde, wäre ich verlegen, das weiß ich und ob meiner damaligen Dummheit vergesse ich glatt die herumschwirrenden Schmuddeleien und werde plötzlich sprachlos.